Die Attraktion der Ferne hat etwas mit der Deklassierung der Nähe zu tun. Der "sanfte" Tourismus ist auch ein Plädoyer für die Wiederentdeckung der Nähe. Und so unattraktiv sind die deutschen Ferienregionen auch gar nicht. Deutschland ist immerhin mit ca. 30% Inlandsurlaubern das beliebteste Reiseland der Deutschen. Dabei steht Bayern in der Rangliste deutlich vor Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg. Die inländischen Zielgebiete bieten gute Voraussetzungen für einen nachhaltigen Tourismus, denn vergleichbare Auswüchse des Massentourismus in Südeuropa gibt es kaum. Das Landschaftserlebnis steht bei den Ferienaktivitäten im Vordergrund und die Angebotspalette ist mit Fahrradurlaub, Wandern oder Ferien auf dem Bauernhof sehr häufig umweltverträglich ausgestaltet.

Von Bedeutung für die Nutzung innerdeutscher Zielgebiete sind die sich noch entwickelnden Ferienregionen in Ostdeutschland. Sie bieten ein großes Potenzial für einen Naturtourismus. Aufgrund des derzeitigen Trends der Zunahme von Mehrfachreisen wird aber in Deutschland dann der zweite oder dritte Urlaub des Jahres verbracht. Eine merkliche Entlastung kann aber nur erreicht werden, wenn die deutschen Regionen die Zielgebiete der Hauptreise sind. Der innerdeutsche Tourismus weist einen hohen Qualitätsstandard auf. Es muss möglich werden, hohe Standards der dauerhaften Entwicklung für das Produkt "Urlaub" so zu verankern, dass sie nicht mehr unterboten werden können.

Karten der Diareihe

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