Kulturelle Besonderheiten erhalten

Der Tourismus ist nur dann nachhaltig, wenn die Bedürfnisse und Interessen der Einheimischen vor die der Reisenden treten. Maßnahmen einer Fremdenverkehrserschließung müssen so angelegt sein, dass sie die Lebensbedingungen der Einheimischen verbessern. Tourismus hat nur Anspruch auf Mitnutzung. Schonend genutzte Urlaubsgebiete dürfen nicht ihrer alltagsweltlichen Lebendigkeit zu Gunsten einer musealisierten "schönen" Tourismuskulisse verlieren. Ziel ist die Entwicklung solcher Formen der kulturellen Begegnung, welche die Souveränität der Kulturen nicht zerstören.

Für den zukunftsfähigen Tourismus gilt es, Kompromisse zwischen Erhalt traditioneller und der Förderung neuer Alltagskulturen zu finden. Der Fremdenverkehrssektor ist immer nur als Teilbereich einer eigenständiger Regionalentwicklung zu fördern, der zu einer ökologischen Erneuerung in strukturschwachen Räumen beiträgt. Insofern muss Tourismuspolitik immer mehr sein als reine Fremdenverkehrsförderung. Eine fremde Kultur und Lebensweise lässt sich nur episodisch verstehen. Das Fremde wird auch längere Zeit fremd bleiben müssen, denn wo wir es gleich begreifen wollen, entfremden wir es. Deshalb kann die Konsequenz einer aufgeklärten Reiseorientierung auch in einer Intensivierung durch Wiederholung liegen, d.h. den einmal gewählten Urlaubsort mehrfach oder langfristig immer wieder aufzusuchen, umso tiefer mit den andersartigen Alltagsstrukturen vertraut zu werden.

Karten der Diareihe

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