Der "sanfte" Tourismus

Die Grenzen des touristischen Wachstums sind vielfach erreicht. Die Idee des umweltfreundlichen Tourismus hat das ökologische Krisendenken der 70er Jahre als Kritik am Massentourismus hervorgebracht. Für die künftige Entwicklung bedarf es theoretischer Konzepte wie auch konkreter Vorschläge. Der "sanfte" Tourismus ist als eine Ausgestaltung des Tourismus zu verstehen, die minimale Eingriffe in Natur und Landschaft hervorruft. "Sanfter" Tourismus benutzt und pflegt die Potenziale Natur und Landschaft, ohne sie zu zerstören.

Da Tourismus dennoch in jeder Ausprägung die Umwelt negativ berührt, kann von einem "sanfteren" Tourismus gesprochen werden, wenn durch veränderte Reiseformen und Maßnahmen versucht wird, einen stärkeren Einklang mit der sozialen und natürlichen Umwelt herzustellen. Zu einem "sanfteren" Tourismus führt demzufolge jede Maßnahme, die vorhandene Belastungen reduziert und weitere Eingriffe in Natur und Landschaft minimiert.

Der "sanfte" Tourismus setzt damit neue Prioritäten in der Tourismusentwicklung. Er ist als eine Entwicklungsperspektive für den gesamten modernen Tourismus aufzufassen. Nicht die parallele Existenz von zerstörerischen neben sozial- und umweltverträglichen Formen des Tourismus kann die Perspektive sein. "Sanfter" Tourismus heißt nicht, nur Alternativen zum bestehenden Tourismus zu entwickeln, sondern auch - weil Tourismus Spiegelbild des Alltags ist - für eine Humanisierung des Alltags einzutreten. Der "sanfte" Tourismus ist Teil des notwendigen gesellschaftlichen Wandels.

Karten der Diareihe

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